Einen Moment bitte...
Die Flexibilität beim Fernlernen hat für mich den Unterschied gemacht
Janet Baldauf musste auf dem Weg zu ihrem Realschulabschluss einige Unwägbarkeiten bewältigen, profitierte dabei aber von der freien Zeiteinteilung und ortsunabhängigem Lernen.
Manchmal müsste der Tag mehr als 24 Stunden haben. Ein Gedanke, den Janet Baldauf nur zu gut kennt. Die 42-Jährige ist fünffache Mutter, halbtags berufstätig und lässt es sich auch nicht nehmen, umfangreichen Hobbies nachzugehen. Dennoch fasst sie vor drei Jahren einen weitreichenden Entschluss: Sie will Erzieherin werden. Um die Ausbildung an der Fachakademie für Sozialpädagogik in ihrer Heimatstadt Lindau am Bodensee absolvieren zu können, reicht ihr Hauptschulabschluss allerdings nicht aus. Sie benötigt die Mittlere Reife. Was tun mit fünf Teenagern im Haus und ohnehin schon prall gefülltem Terminkalender? Die Lösung: ein Realschulabschluss per Fernschule.
Individuell zugeschnittenes Lernen
Mehr als 20 Jahre nach ihrer Schulzeit heißt es für die gelernte Gärtnerin wieder die Schulbank zu drücken, nur eben mit dem Unterschied, dass sich diese in den eigenen vier Wänden befindet. „Durch das Fernlernen konnte ich mir den Unterrichtsstoff Schritt für Schritt und zeitlich flexibel aneignen – so, wie es gerade in meinen Alltag passt“, bringt Janet Baldauf die Vorteile der Weiterbildung auf den Punkt. Die individuelle Lernbetreuung und der Online-Campus waveLearn mit zeitgemäßen Lernmedien und Lerngruppen unterstützen sie in ihrer Ausbildung. Nach zwei Jahren, so der Ausblick, soll sie auf diese Weise den Realschulabschluss in der Tasche haben. Doch wie das Leben manchmal so spielt, können unvorhergesehene Ereignisse alle gut durchdachten Pläne durchkreuzen.
„Durch das Fernlernen konnte ich mir den Unterrichtsstoff Schritt für Schritt und zeitlich flexibel aneignen – so, wie es gerade in meinen Alltag passt.“
Janet Baldauf
Während der Fernausbildung erkrankt die Mutter von Janet Baldauf schwer, weshalb sie deren Betreuung übernimmt. Hinzu kommen mehrere Krankenhausaufenthalte ihrer jüngsten Tochter, die an einer chronischen Krankheit leidet, plus eine schwere Erkrankung ihrer mittleren Tochter. „Das alles ging damals enorm an die Substanz und hat viel Nerven gekostet“, gesteht Janet Baldauf. So sehr, dass sie ernsthaft daran zweifelt, ihre Ausbildung zusätzlich stemmen zu können. „Doch die sgd zeigte viel Verständnis für meine Ausnahmesituation und hat mir eine Lösung aufgezeigt“, sagt sie zurückblickend. Sie kann ihre Ausbildung auf drei Jahre ausdehnen, sodass die Allgäuerin neuen Mut fasst.
Dem Traumberuf einen bedeutenden Schritt näher
Willensstark verbindet sie die Ausbildung mit ihrem Halbtagsjob sowie der Betreuung ihrer erkrankten Mutter und Töchter. Durch Fleiß und Beharrlichkeit kommt Janet ihrem großen Wunsch, eines Tages als Erzieherin die Kleinsten der Gesellschaft zu fördern, Schritt für Schritt näher. Ihr Elan und ihre positive Lebenseinstellung beeindrucken ihre Tutoren und motivieren auch die Mitstudierenden ihrer Online-Lerngruppe „sgd-Helden“, mit denen sie im aktiven Austausch steht. Daraus entwickelt sich eine positive Gruppendynamik, die auch den anderen Absolventen bei kleineren und größeren Schwierigkeiten weiterhilft.
Mitte Juni 2018 ist dann der große Tag. Janet Baldauf legt ihre Abschlussprüfung ab und hält wenig später ihren Realschulabschluss mit dem hervorragenden Notenschnitt von 1,9 in Händen. Inzwischen geht es ihren Familienangehörigen gesundheitlich deutlich besser und sie selbst konnte im September die Erzieherausbildung an der Fachakademie beginnen. „Ich freue mich jetzt schon riesig darauf, die während meines Fernstudiums gemachten pädagogischen Erfahrungen an der Akademie und später auch im Beruf einsetzen zu können“, blickt die angehende Erzieherin positiv in die Zukunft.
So viel Durchhaltevermögen hat einen Preis verdient
Ein besonderes Highlight hält das Jahr noch für Janet bereit: Im November wird sie für ihre besonderen Leistungen im Rahmen ihres Lehrgangs „Fernkurs Realschulabschluss“ vom Fachverband Forum DistancE-Learning als Fernlernerin des Jahres ausgezeichnet. „Es freut mich natürlich sehr und macht mich auch stolz, diese Anerkennung zu erhalten. Es war nicht immer einfach, aber durch die sgd als Partner an meiner Seite konnte ich mir meinen Ausbildungswunsch erfüllen“ so die Absolventin.
Werner Schmidt (63) ist Absolvent des sgd-Fernstudiums „Psychotherapie“ und aktueller Preisträger „Lebenslanges Lernen“ des Forum DistancE-Learning. Wir haben mit ihm über die Vorteile des Fernlernens gesprochen.
Herr Schmidt, Ihr gesamter Lebenslauf ist geprägt von zahlreichen Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen. Was hat Sie angetrieben?
Nach Hauptschulabschluss und Werkzeugmacherlehre war mir klar, dass ein berufliches Fortkommen ohne Weiterbildung unmöglich ist. So habe ich im Laufe der Zeit ungemein wichtige Erfahrungen sammeln können und bin später zum Geschäftsführer eines sozialen Unternehmens mit über 130 Mitarbeitenden aufgestiegen. Ich spürte zudem, dass Arbeitgeber nicht nur der Weiterbildung Anerkennung zollen, sondern auch und besonders dem dahinter stehenden Leistungs- und Durchhaltewillen. Bei Bewerbungen ist dieser Vorteil nicht zu unterschätzen.
Sie haben nahezu alle Maßnahmen neben ihrer Arbeitstätigkeit im Fernstudium absolviert. Was war der ausschlaggebende Grund?
Das Kosten-Nutzen-Verhältnis des Fernlernens hat mich überzeugt. Die Lerneinheiten waren meist sehr gut aufbereitet. Ich konnte mir die Lernphasen frei einteilen, benötigte aber auch die notwendige Selbstdisziplin und Eigenmotivation. Da hat sich allerdings mit der Zeit eine Routine eingestellt. Ein wichtiger Meilenstein war rückblickend, als ich die Prüfung zum staatlich geprüften Betriebswirt nicht im ersten Anlauf geschafft habe und beinahe schon aufgeben wollte. Aber dann dachte ich an die investierte Zeit und Mühe – und konnte drohendes Scheitern in Erfolg verwandeln.
Was sind für Sie weitere positive Effekte des Fernlernens?
Meine Zeitplanung hat sich – auch zu meinem privaten Nutzen – stark verbessert. Ich bin heute besser in der Lage, Aufgaben nach ihrer Wichtigkeit anzugehen und Prioritäten zu setzen. Daneben ist mein Durchsetzungswille stärker geworden. Meine Offenheit und Lernfreude haben sich erhöht. Meine reiche Erfahrung und meine vielen Weiterbildungen – wie zuletzt im Bereich Psychotherapie – sind für meine heutigen seelsorgerischen und religionspädagogischen Tätigkeiten eine unerschöpfliche Quelle an Kraft und Wissen.
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