„Ich habe mich selbst gefunden“

IT-Profi Christoph Retzlaff will der Wirtschaft den Rücken kehren. Er gewinnt ein SGD-Stipendium – und entdeckt eine neue Leidenschaft.

Eine Karriere im IT-Bereich? Wovon viele träumen, hat Christoph Retzlaff geschafft: Nach dem Abitur und zwei Jahren bei der Bundeswehr macht er eine Ausbildung zum Fachinformatiker. Mit dem Abschluss in der Tasche startet er als Headhunter durch; es folgen verschiedene Stationen in IT-Abteilungen großer Unternehmen von Weltrang.

Der Wunsch zu wechseln – trotz Karriere
Als jedoch gesundheitliche Probleme ihn zu einer Auszeit zwingen, merkt Christoph, dass er der Wirtschaft den Rücken kehren möchte. Mit damals 28 Jahren entscheidet er sich für ein Lehramtsstudium, um in Zukunft Sport und Mathematik an der Grundschule unterrichten zu können. 2018 beginnt sein erstes Semester an der Uni. Doch zwei Jahre später kommt Corona: AGs können nicht mehr stattfinden, der Uni-Betrieb wird eingeschränkt, Sport in der Gruppe ist nicht mehr möglich. Auch die Möglichkeiten, neben dem Studium zu arbeiten, werden immer weniger.

„Ich habe das Studium dann abgebrochen und bin wieder zurück in die IT“, erzählt Christoph. Doch das Unbehagen von damals setzte sich fort. „Die Ellenbogenmentalität, die Null-Fehler-Toleranz, diese ganze Atmosphäre – in einem solchen Umfeld wollte ich nicht mehr arbeiten. Ich wollte mich einfach komplett neu orientieren.“

Nur: Was tun? In dieser schwierigen Situation erinnert sich Christoph an die SGD. „Nach meiner gesundheitsbedingten Zwangspause war ich eine kurze Zeit arbeitslos und hatte von Bildungsgutscheinen gehört“, berichtet Christoph. „Bei der Recherche, was man damit anstellen kann, bin ich damals auf die SGD gestoßen. Ich kannte die Fernschule also schon vom Namen her und habe mich einfach mal auf der Website umgeschaut.“

Die Qual der Wahl
Im Kursangebot wird er schnell fündig. „Ich wollte Menschen helfen, und da bin ich auf den Kurs „Heilpraktiker/in“ gestoßen“, so der 34-Jährige. Doch da ist noch ein weiterer Kurs, der ihm ins Auge springt: „Gepr. Astrologische/r Berater/in (SGD)“.

„Ich hatte 2017 in der Reha zwei Frauen kennengelernt, die sich mit Horoskopen beschäftigt haben – und dachte zuerst, so ein Blödsinn“, erzählt er lachend. „Aber dann habe ich mich damit auseinandergesetzt, und je tiefer ich in das Thema eingedrungen bin, desto stärker hat es mich fasziniert.“ Als Christoph sieht, dass die SGD Stipendien verlost, wagt er sein Glück – und gewinnt! Doch für welchen Kurs soll er sich entscheiden? Sein Umfeld rät ihm zum Heilpraktiker-Kurs, und so legt Christoph im Spätfrühling 2024 mit dem Lernen los.

Doch so ganz ist er nicht bei der Sache. „Ich hatte einfach Zweifel, ob ich die richtige Entscheidung getroffen hatte“, sagt Christoph. „Also habe ich mich bei der Studienbetreuung der SGD gemeldet und gefragt, ob ein Wechsel möglich ist und ich im Fall der Fälle mein Stipendium behalte.“

Die Antwort der SGD: Der Wechsel ist möglich, auch als Stipendiat. Seit November 2024 belegt Christoph nun den Kurs „Gepr. Astrologische/r Berater/in“ – und ist einfach nur glücklich mit der Entscheidung. „Es ist wirklich toll!“ schwärmt er. „Das Lernen klappt super, und der Kontakt zur SGD ist immer top. Ob Rückmeldungen auf Einsendeaufgaben oder Fragen zum Kurswechsel, die Antworten kommen immer superschnell.“

Seine Begeisterung fürs Lernen mit der SGD hat auch sein Umfeld angesteckt, unter anderem seinen Bruder, der sich in der Zwischenzeit für den Kurs „Tierheilpraktiker/in“ angemeldet hat.

Voller Leidenschaft dabei
Nach einem guten halben Jahr zieht er eine durchweg positive Zwischenbilanz. „Das neue Wissen hilft so sehr dabei, mich selbst besser zu verstehen“, schwärmt Christoph. „Vieles sehe ich dadurch klarer, zum Beispiel, warum ich so temperamentvoll bin, wenn mir jemand Grenzen aufzeigt. Durch das Fernstudium habe ich mich selbst gefunden, das ist so toll!“

Auch der Umgang mit anderen wird durch das Gelernte positiv beeinflusst. „Ich führe viel bessere Gespräche“, erläutert Christoph. „Wenn ich merke, dass mein Gegenüber ein ‚Erdmensch‘ ist, lasse ich bestimmte Themen außen vor; wenn ich an einen ‚Luftmenschen‘ gerate, weiß ich, ich kann über alles reden. Ich bin auch nachsichtiger mit anderen geworden. Früher habe ich vieles persönlich genommen, heute denke ich mir eher: Naja, er ist halt Löwe.“

Seine neuen Kenntnisse wendet Christoph sogar bereits in der Praxis an. Seit 2022 verfügt er über eine Qualifikation als Life-Coach und hat dafür bereits eine Selbstständigkeit angemeldet. Sein Astrologie-Fernstudium hat schon einigen seiner Gesprächspartner:innen zu Aha-Momenten verholfen. „Das ist so ein toller Moment, wenn ich ein paar Dinge im Beratungsgespräch sage, und plötzlich sieht man an Gestik und Mimik, dass der Groschen beim Gegenüber gefallen ist“, erzählt Christoph. „Dieser Moment, in dem die Erkenntnis kommt: ‚Aha, darum bin ich so!‘, den mag ich sehr.“

Für die Zukunft wünscht er sich, noch mehr Menschen zu solchen Momenten verhelfen zu können. Generell kann er jeder und jedem nur dazu raten, auf den eigenen inneren Kompass zu achten. „Hör nicht auf das, was andere dir sagen; mach, was du glaubst, was das Richtige für dich ist“, betont Christoph. „Im Zweifelsfall einfach machen. Wenn es doch nichts für dich ist, hast du immerhin herausgefunden, dass es nichts für dich ist. Und auch das ist eine wichtige Erkenntnis, die dich weiterbringt.“