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Das „Fachabitur“ (kurz: Fachabi) bezeichnet umgangssprachlich die Fachhochschulreife oder die fachgebundene Hochschulreife. Der Begriff „Fachabitur“ kann sich somit auf zwei verschiedene Bildungsabschlüsse beziehen. Er steht in Abgrenzung zur allgemeinbildenden Hochschulreife (Abitur).
Mit der Fachhochschulreife und der fachgebundenen Hochschulreife erhalten Absolventinnen und Absolventen eine Hochschulzugangsberechtigung. Jedoch unterscheiden sich diese von der Allgemeinen Hochschulreife in folgender Hinsicht:
| Fachgebundene Hochschulreife („Fachabitur“) | Fachhochschulreife („Fachabitur“) | Allgemeine Hochschulreife (Abitur) |
Wahl des Studiums | Studiengänge des jeweiligen Fachbereichs an Fachhochschulen und Universitäten | alle Studiengänge an Fachhochschulen; nur wenige Studiengänge an Universitäten | keine Beschränkungen |
Zweite Fremdsprache notwendig? | nein | nein | ja |
Wie aus der Übersicht hervorgeht, ermöglicht die fachgebundene Hochschulreife das Studium bestimmter fachspezifischer Studiengänge an Fachhochschulen und Universitäten. Die Fachhochschulreife befähigt zum Studium aller Studienfächer an einer Fachhochschule. Ein Studium an einer Universität wird jedoch häufig nur durch Sonderregelung ermöglicht. Mit dem Abschluss der Allgemeinen Hochschulreife ist dagegen der Zugang zu allen Studiengängen an Hochschulen und Universitäten möglich, wie zum Beispiel Jura, Psychologie oder Medizin.
Folgendes Schaubild soll die verschiedenen Möglichkeiten je nach Abschluss noch einmal verdeutlichen:
Grundsätzlich sollte man in diesem Zusammenhang beachten, dass as Thema Bildung in Deutschland von den Bundesländern geregelt wird, sodass landesspezifische Regelungen in Zusammenhang mit der Bezeichnung von Schulabschlüssen und den Voraussetzungen für den Hochschulzugang verbunden sein können.
Fachabitur = Fachhochschulreife oder fachgebundene Hochschulreife
Die Fachhochschulreife wird mittlerweile in vielen Berufsbranchen vorausgesetzt. Ist jedoch die Rede von einem Fachabi, können unterschiedliche Abschlüsse gemeint sein. Grund dafür ist, dass die Bezeichnung „Fachabitur“ umgangssprachlich für die fachgebundene Hochschulreife oder für die Fachhochschulreife steht.
Zur Unterscheidung der verschiedenen Bezeichnungen:
- Fachabitur: Dies ist ein umgangssprachlicher Begriff, der sowohl die fachgebundene Hochschulreife als auch die Fachhochschulreife umschreiben kann.
- Fachgebundene Hochschulreife: Dieser Abschluss kann zum Beispiel an beruflichen Gymnasien und Fachgymnasien erworben werden. Die fachgebundene Hochschulreife befähigt zum Studium an Fachhochschulen und zum Universitätsstudium in derselben Fachrichtung. Dieser Abschluss unterscheidet sich von der Allgemeinen Hochschulreife insofern als keine Kenntnisse in einer zweiten Fremdsprache nachgewiesen werden müssen.
- Fachhochschulreife: Die Fachhochschulreife gliedert sich in einen schulischen und einen praktischen Teil. Nach dem Bestehen qualifiziert der Abschluss zum Studium an einer Fachhochschule. Auch hier entfällt der Nachweis einer zweiten Fremdsprache.
In der Schweiz wird die Fachhochschulreife „Berufsmaturität “ genannt.
Voraussetzungen für die Fachhochschulreife
Um das Fachabitur an einer Fachoberschule (kurz: FOS) oder Berufsoberschule (kurz: BOS) erwerben zu können, wird die Mittlere Reife vorausgesetzt. Um die Fachhochschulreife im Fernstudium nachzuholen, ist es auch möglich, mit Hauptschulabschluss in einen Lehrgang einzusteigen. Bevor jedoch die Prüfung zur Fachhochschulreife abgelegt werden kann, muss der Realschulabschluss im Rahmen einer staatlichen Prüfung bestanden worden sein.
Wege zum Fachabitur
Die Fachhochschulreife gliedert sich in einen schulischen und einen berufsbezogenen Teil und besteht an Fachoberschulen aus der 11. und 12. Jahrgangsstufe. Je nach Bundesland kann es hier jedoch Ausnahmen geben.
Um die Fachhochschulreife an einer Fachoberschule zu erlangen, wird in der 11. Jahrgangsstufe zur Hälfte ein Praktikum in der passenden Fachrichtung absolviert. Je nach Fachrichtung kann auch eine abgeschlossene Berufsausbildung als berufspraktischer Teil anerkannt werden. Die 12. Jahrgangsstufe besteht dann ausschließlich aus Schulunterricht. Um anschließend die Fachhochschulreife zu erlangen, muss eine Prüfung in Mathematik, Englisch und Deutsch sowie in dem Schwerpunktfach der Fachrichtung bestanden werden.
Eine alternative Möglichkeit hierzu ist, die Fachhochschulreife über ein Gymnasium oder ein berufliches Gymnasium zu erwerben. Dabei ist der schulische Teil im G8-Modell nach der 11. Jahrgangsstufe erworben bzw. im G9-Modell nach der 12. Jahrgangsstufe der gymnasialen Oberstufe oder nach Abschluss von Belegfächern auf Oberstufenniveau an Fachhochschulen. Der berufliche Teil kann anschließend aus einem einjährigen Berufspraktikum bestehen.
Die fachgebundene Hochschulreife kann ebenfalls an einem beruflichen Gymnasium erworben werden. Der wesentliche Unterschied zur Allgemeinen Hochschulreife besteht darin, dass keine zweite Fremdsprache nachgewiesen werden muss.
Fachrichtungen des Fachabiturs
Die Fachhochschulreife oder die fachgebundene Hochschulreife kann je nach Bildungseinrichtung in verschiedenen Fachrichtungen erlangt werden. So gibt es an beruflichen Gymnasien, ebenso wie an Fachoberschulen, verschiedene Schwerpunkte und Fachrichtungen, um die fachgebundene Hochschulreife bzw. die Fachhochschulreife zu erlangen. Je nach Bundesland kann aus unterschiedlichen Fachrichtungen gewählt werden.
Auch die Ausprägung der Schwerpunkte unterscheidet sich mitunter. Während in manchen Bundesländern die allgemeine Fachrichtung Technik angeboten wird, bieten andere Bundesländer Spezialisierungen in technischen Fachrichtungen wie Elektrotechnik oder Maschinenbau an.
Je nach Ihren Interessen und dem Angebot Ihres Bundeslandes sollten Sie sich deshalb genau informieren, welche Fachrichtung für Sie und Ihre Zukunftswünsche geeignet ist.
Fachrichtung Technik im Fachabitur
Wer seine Zukunft im technischen Bereich sieht, ist in der Fachrichtung Technik gut aufgehoben. Meist geht bei dieser Fachrichtung ein Fachpraktikum oder Berufspraktikum dem schulischen Teil voraus. Die Fächer umfassen beispielsweise Geometrie, Mechanik und technisches Zeichnen.
Je nach Angebot des jeweiligen Bundeslands gibt es auch Teilbereiche der Technik als alleinige Fachrichtung.
Mögliche Studiengänge mit Fachhochschulreife:
- Ingenieurwissenschaft
- Bauingenieurwesen/Ingenieurwesen
- IT-Management
- Software-Engineering
- Technische BWL
- Wirtschaftsingenieurwesen
- Naturwissenschaft und Technik
Fachrichtung Elektrotechnik im Fachabitur
Die Inhalte der fachgebundenen Hochschulreife bzw. der Fachhochschulreife in der Fachrichtung Elektrotechnik schließen vor allem den technischen Bereich ein. Es werden verstärkt MINT-Fächer, wie Mathematik, Physik oder Informatik, unterrichtet. Darunter auch spezielle Themengebiete, wie Wechsel- und Messstromtechnik.
Mögliche Studiengänge nach dem Fachabitur in Elektrotechnik sind:
- Elektrotechnik
- Embedded Systems
- Sensorik
- Automatisierungstechnik
- Elektromobilität
Fachrichtung Maschinenbau im Fachabitur
Die Fachrichtung Maschinenbau ist eine sehr technische Ausrichtung des Fachabiturs. Sie erhalten einen Überblick über Fertigungsprozesse und lernen verschiedene Produktionsprozesse kennen.
Mögliche Studiengänge mit Fachhochschulreife:
- Maschinenbau
- Elektro-Maschinenbau
- Maschinentechnik
- Maschineningenieurwissenschaften
Fachrichtung Wirtschaft und Verwaltung im Fachabitur
Bei der Fachrichtung Wirtschaft und Verwaltung stehen vor allem die Volks- und Betriebswirtschaftslehre im Fokus. Des Weiteren werden Kenntnisse im Bereich Controlling und Rechnungswesen erworben.
Mögliche Studiengänge nach dem Fachabitur sind:
- Betriebswirtschaftslehre
- Wirtschaftsinformatik
- Marketing
- Volkswirtschaftslehre
- Wirtschaftspsychologie
- Management-Studiengänge z. B. im Tourismus- oder Eventbereich
Fachrichtung Gesundheit und Soziales im Fachabitur
Je nach Bundesland werden diese Fachrichtungen auch voneinander getrennt angeboten.
Die Fachrichtung Gesundheit und Soziales ist vor allem für Personen geeignet, die mit Menschen arbeiten möchten, zum Beispiel in der Arbeit mit Kindern oder Senioren. Auch hier liegt der Fokus auf berufsbezogenen Fächern, wie beispielsweise Gesundheitspflege und Sozialpädagogik.
Mögliche Studiengänge nach dem Fachabitur sind:
- Pädagogik
- Soziologie
- Sozialpädagogik
- Pflegemanagement
- Gesundheitsmanagement
- Gesundheitsökonomie
- Sportwissenschaft
Weitere mögliche Fachrichtungen eines Fachabiturs
- Hauswirtschaft und Ernährung
- Agrarwirtschaft
- Tourismus
- Gestaltung
- Informatik
- Bio- und Umwelttechnologie
- Seefahrt
Kann man mit dem Fachabitur studieren?
Ja, mit dem Bestehen des Fachabiturs erlangen Sie die Hochschulzugangsberechtigung und können an Fachhochschulen und in Sonderfällen, abhängig vom Studienfach, an Universitäten studieren. Die Zulassungsvoraussetzungen sind von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich und hängen meist auch vom gewünschten Studienfach ab. Folgende Möglichkeiten stehen Ihnen nach dem Erlangen des Fachabiturs offen:
Mit der Fachhochschulreife an einer Fachhochschule studieren
Mit der fachgebundenen Hochschulreife und der Fachhochschulreife können Sie an einer deutschen Fachhochschule studieren. Sind keine zusätzlichen Qualifikationen gefordert und ist der Studiengang nicht an einen Numerus Clausus gebunden, stehen Ihnen hier alle Studiengänge zur Wahl.
Studium an der Universität mit einem Fachabitur
Mit der Fachhochschulreife können Sie nur in Ausnahmefällen ein Universitätsstudium beginnen. Mit der fachgebundenen Hochschulreife können Sie Studiengänge Ihres Fachbereichs studieren. Die Zulassung zu einem Studiengang an einer Universität hängt von Ihrer Fachrichtung ab und von den jeweiligen Zulassungsvoraussetzungen des Studiengangs. Für Studiengänge wie Medizin und Psychologie wird häufig die allgemeine Hochschulreife (Abitur) vorausgesetzt. Je nach angestrebtem Studium sollten Sie sich daher im Vorhinein informieren, welche Voraussetzungen verpflichtend zu erfüllen sind.
Duales Studium mit Fachabitur absolvieren
Bei einem dualen Studium an einer Hochschule müssen die Bedingungen des Unternehmens und die Zulassungsbestimmungen des Studiengangs erfüllt sein. Welche Voraussetzungen gefordert sind, hängt auch stark vom jeweiligen Unternehmen ab.
Fernstudium mit Fachhochschulreife
Ein Fernstudium kann in den meisten Fällen mit einem Fachabitur begonnen werden. Ob zusätzlich der Nachweis über einschlägige Berufserfahrung notwendig ist oder andere Voraussetzungen erfüllt sein müssen, erfragen Sie am besten an der jeweiligen Fernhochschule. Unsere Partnerhochschule, die Wilhelm Büchner Hochschule, steht Ihnen gerne beratend zur Seite, um den passenden Fernstudiengang nach dem Fachabitur zu wählen. Kontaktieren Sie hier gerne die sgd Bildungsberatung.
Der Vorteil des Fernstudiums ist, dass Sie nach einem Fachabitur auch berufsbegleitend studieren können und sich so Ihre Berufspraxis weiterhin erhalten. Ein Bachelorstudium ist hier mit Fachabitur, aber auch mit Realschulabschluss und Hauptschulabschluss unter bestimmten Voraussetzungen möglich. Nähere Informationen finden Sie unter „Studieren mit Hauptschulabschluss“.
Das Fachabitur nachholen
Das Fachabitur kann in verschiedenen Schulformen erworben werden. Dies kann über die traditionelle Schullaufbahn geschehen, jedoch besteht auch die Möglichkeit, das Fachabitur über den zweiten Bildungsweg, z. B. an Fernschulen, nachzuholen, nachdem die eigentliche Schulausbildung beendet wurde. So ermöglicht Ihnen die sgd, Ihr Fachabitur berufsbegleitend im Fernstudium nachzuholen, um so die Hochschulzugangsberechtigung zu erlangen.
Je nachdem, ob Sie die Fachhochschulreife oder die fachgebundene Hochschulreife erlangen möchten, gibt es verschiedene Bildungseinrichtungen, an denen Sie das Fachabitur nachholen können. In der folgenden Übersicht haben wir Ihnen alle Bildungseinrichtungen zusammengestellt. Es handelt sich hier um eine allgemeine Darstellung zu den Bildungseinrichtungen, die sich je nach Bundesland unterscheiden können.
| Erlangung der Fachhochschulreife | Erlangung der fachgebundenen Hochschulreife |
Mögliche Bildungseinrichtungen: |
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